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Pressemitteilungen

"FrauenOrte" in Leopoldshöhe


Als erste Kommune im Kreis Lippe wurde Leopoldshöhe in das Projekt "FrauenOrte NRW" aufgenommen. 

Bisher wurden 10 Frauenorte in NRW eröffnet. In einer zweiten Auswahlrunde wurde nun der Antrag von Grita Behrens, der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Leopoldshöhe, berücksichtigt. Die FrauenOrte NRW erinnern an die Frauen, die die Geschichte NRWs mitgeprägt haben.

Zwei Frauen aus Leopoldshöhe, die Malerin Ilse Häfner-Mode und die Schriftstellerin Dora Hohlfeld, sollen mit FrauenOrten geehrt werden.

Ideengeberin und UnterstützerInnen für den Antrag ist die Bielefelder Kunsthistorikerin Dr. Irene Below. 

Grita Behrens stellte den Antrag, der mit Hilfe des Heimatvereins und des Historikers Jürgen Hartmann eingereicht wurde. Dr. Carsten Fleischhauer, stellv. Direktor Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf, Dr. Christian Walda, stellvertretender Museumsdirektor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund und Prof. Ditmar Schmetz ebenfalls Dortmund, trugen ihr Expertenwissen bei.

Zu den Frauen:

Ilse Häfner-Mode (1902-1973) lebte gut zehn Jahre lang in Leopoldshöhe, war hier auch offiziell gemeldet. Sie war Jüdin und wurde deshalb im zweiten Weltkrieg verfolgt und von der Gestapo verhaftet. Das Gerücht, sie wurde von Dorfbewohnern verraten, konnte durch die Recherchen entkräftet werden. Während ihrer Zeit in Leopoldshöhe schuf Ilse Häfner-Mode figurenreiche Bilder und Porträts in Öl, als Aquarellzeichnungen oder in Nadelmalerei. Sie galt als besessene Malerin, ihre Werke sind auch heute noch bekannt und hoch gehandelt.

Die Schriftstellerin Dora Hohlfeld (1860-1931) wurde als Luise Josefine Julie Theodore Tenge auf Gut Niederbarkhausen geboren. In ihren Romanen beleuchtete sie hintergründig die gesellschaftlichen Strukturen der damaligen Zeit um die Jahrhundertwende und setzte sich mit der Abschaffung der Ehe und den Bildungsmöglichkeiten von Frauen auseinander. Sie war als Schriftstellerin anerkannt, ihr Name wurde von Experten im gleichen Atemzug mit Annette von Droste-Hülshoff oder Selma Lagerlöf genannt. Dora Hohlfeld lebte in Rietberg, London und Salzburg.

Beiden Frauen soll nun ein Denkmal in Form einer Stele oder einer Gedenktafel gesetzt werden, sie werden darüber hinaus in die Liste der FrauenOrte auf der Internetseite https://www.frauenorte-nrw.de/ aufgenommen. Mit einer Eröffnungsveranstaltung im nächsten Jahr soll dann die offizielle Einweihung stattfinden, ein genauer Termin dafür wird bekannt gegeben.